Von einer Zensur würde Dieter Gruschwitz nicht sprechen.
Der ZDF-Sportchef hätte gut auch formulieren können „würde ich lieber nicht sprechen“, das
entspräche der Sachlage mehr. Denn Gruschwitz möchte Zensur nicht nennen, was eine ist.
Die Fußballbilder, die uns aus Polen und der Ukraine erreichen, sind, sagen wir einmal: stark bearbeitet.
Als die Abgeordneten der Grünen Rebecca Harms und Werner Schulz in Charkiw vor dem Spiel Deutschlands
gegen die Niederlande ein Transparent hochhielten, das Fairplay auch in der Politik forderte, wurde das nicht gezeigt.
Auch nicht gezeigt wurde der kroatische Flitzer, der im Spiel gegen Irland den kroatischen Trainer Bilic herzte.
Ebenfalls nicht gezeigt werden auf Geheiß der Uefa leere Ränge oder leere Ehrenplätze.
Dafür endlos Fans, die sich selbst auf dem Videowürfel im Stadion sehen und das klasse finden:
Jubel über Bilder, der zu Jubelbildern verarbeitet wird, reflexive Nullinformation.
Im Spiel der Deutschen gegen die Niederlande wiederum wurde während der ersten Halbzeit eine Szene eingeblendet,
die vor dem Anpfiff stattgefunden hatte: Joachim Löws spitzbübischer Durchschubser bei einem Balljungen.
Eine im Auftrag des Ausrichters agierende Produktionsfirma wählt diese Bilder aus und legt auch bei den Spielszenen
fest, was wann wie gezeigt und wie oft wiederholt wird.
Vielleicht haben wir ja bald auch Bilder jubelnder Politiker, die gar nicht im Stadion waren?
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Ein Mensch hat dreierlei Wege, klug zu handeln:
Erstens: Durch Nachdenken - das ist der edelste.
Zweitens: Durch Nachahmen - das ist der leichteste.
Drittens: Durch Erfahrung - das ist der bitterste.
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ʎɐqǝ ıǝq ɹnʇɐʇsɐʇ ǝu ɹǝpǝıʍ ǝıu ǝɟnɐʞ ɥɔı uɐɯ ɥo
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